Nachdem Jérôme Hoerth im ersten Teil seiner Ausführungen über die Lehren und Konsequenzen aus 2020 sowie das kommende Jahr 2021 gesprochen hat, äußert er sich im zweiten Teil zu einem Thema, das ihm für die Direktvertriebsindustrie als Ganzes wichtig ist. Erfahren Sie, wie der QN EUROPE Geschäftsführer über Abwerbung denkt.
„Abwerbung ist doch eines dieser Themen, die der Branche im Ganzen schaden“, meint Jérôme Hoerth. „Unsere tatsächliche Konkurrenz sind doch die Wettbewerber, die nach wie vor auf den traditionellen Vertriebskanal über Groß- und Einzelhandel setzen. Wenn die Direktvertriebsindustrie wachsen soll, bringt es doch nichts, Umsatz innerhalb dieser Branche von Unternehmen A nach Unternehmen B zu verschieben. So wird der Kuchen nicht größer!“
Tatsächlich gibt es ein Riesenpotenzial an Menschen, dass noch nie etwas von Network-Marketing gehört hat: „Hier gilt es anzusetzen, um als Wirtschaftsfaktor bedeutender zu werden. Ganz schlimm finde ich oft nicht datenschutzkonforme Spam E-Mails oder den Versuch, Leute mit Geld zu einem Wechsel zu bewegen.“ Normalerweise tauschen nur Menschen ihr bisheriges gegen ein neues Partnerunternehmen, die sich dort nicht mehr wohlfühlen.
Unternehmen, die ihre Vertriebspartner bei Laune halten, machen es demnach richtig: „Gute Produkte und ein positives Umfeld verhindern normalerweise das Wegbrechen ganzer Strukturen.“ Doch können sich Menschen und ihre Bedürfnisse auch einfach mal ändern: „So wie sich Angestellte nach neuen Jobs umschauen, wenn sie sich weiterentwickeln wollen, kann auch bei Networkern mal Lust auf eine Luftveränderung entstehen. Das gilt es dann zu akzeptieren.“
Denn, niemand gehört seinem Sponsor oder seinem Partnerunternehmen: „Hier machen alle freiwillig mit und manchmal trennen sich die Wege eben. Man sieht sich immer zweimal im Leben und schon deswegen sollte man als Leader nie über eine Downline verfügen und schon gar nicht, wenn man selbst wechseln will.“ Schließlich besteht eine Downline aus Individuen, die allesamt individuell entscheiden: „Wer bleiben will, bleibt. Wer wechseln will, wechselt entweder mit der Führungskraft oder geht auch ganz woanders hin.“
QN EUROPE lehnt es grundsätzlich ab, aktiv an Networker anderer Unternehmen heranzutreten. „Wir machen zahlen kein Kopfgeld, um Leader mitsamt deren Organisationen aufzukaufen. Und wir machen auch keine Verträge über ein anfängliches Fixum.“ Anders verhält es sich, wenn die Initiative von einer bereits im Network-Marketing tätigen Person ausgeht: „Wer Infos möchte, bekommt sie. Und wer zu uns möchte, ist in der QN EUROPE Familie herzlich willkommen und fängt da an, wo alle Neueinsteiger anfangen. Nur hat das dann aber auch rein gar nichts mehr mit Abwerbung zu tun.“
Denn Abwerbung schadet mehr, als sie nutzt, weil sie vor allem Neustarter verunsichert und kein Wachstum generiert: „Wie ich schon sagte, wird der Umsatz lediglich verschoben. Daran ist nichts nachhaltig für die Branche insgesamt. Und Network-Neulinge, die wegen des charismatischen Vortrags eines Leaders nach dem Meeting mit Company A starten, verstehen ganz und gar nicht, dass dieser Leader kurz darauf das gleiche Hohelied auf Company B singt, weil man ihn dafür bezahlt hat.“ Klare Worte eines visionären Executives, denen aus unserer Sicht aber auch absolut nichts hinzuzufügen ist.