Um es auf den Punkt zu bringen, die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist alles andere als rosig. Immer mehr Frauen und Männer kommen mit ihrem Einkommen nicht mehr über die Runden: Eine Nebentätigkeit wird zur Notwendigkeit. Schuld daran soll die Corona-Krise sein, sagen zumindest die Politiker, die ja nicht zugeben können, dass unter ihrer Ägide die deutsche Wirtschaft in weiten Bereichen schon lange vor Corona kriselt.
Bereits Ende des vergangenen Jahres kündigten die Auto-Hersteller, die Schwerindustrie, Banken und Versicherungen den Abbau von zehntausenden Arbeitsplätzen an. Zu einer Zeit also, in der von Corona noch nicht die Rede war.
Mit Beginn der Corona-Krise wurde dies dann auch umgesetzt. Die Arbeitslosenzahlen schnellten in die Höhe, Millionen gingen in Kurzarbeit, was natürlich zu Lasten des Staatshaushalts ging, der immer mehr und mehr ausblutet.
Doch nun scheinen Politiker und Gewerkschaften eine Lösung gefunden zu haben: Erfreue das Volk und reduziere die Arbeitszeit auf eine 4-Tage-Woche! Natürlich mit einem äquivalenten Lohnausgleich. Nicht ganz 100 Prozent des bisherigen 5-Tage-Einkommens, aber fast. Schließlich stehen 2021 die Bundestagswahlen an.
Die Gewerkschaften finden diese Lösung perfekt und schreiben sich diese Idee gleich auf die Fahne. Man tut etwas für seine Mitglieder. Und was sagen die betroffenen Unternehmen, denen weitgehend das Wasser schon bis zum Hals steht? Die werden reihenweise kaputt gehen. Er sei denn, der Staat kauft sie, wie die Großunternehmen Lufthansa und TUI kurzerhand auf.
Der Mittelstand, der größte Arbeitgeber des Landes, wird jedoch auf der Strecke bleiben. Und mit ihm Millionen seiner Mitarbeiter. Doch die sehen es erst, wenn das Kind im Brunnen liegt: 61% der Bevölkerung sind nach einer aktuellen Umfrage für das schön verpackte Wahlgeschenk der 4-Tage-Woche bei einem entsprechenden Lohnausgleich.
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