Risikomanagement fürs Leben

In Deutschland und anderen westlichen Industrieländern lebt die Mehrheit der Menschen in relativem Wohlstand. Viele haben feste Jobs, Häuser oder Eigentumswohnungen, müssen nicht hungern und können sich Luxusgüter wie Autos und Urlaube leisten. Sie leben in einer Komfortzone, in der es meist schwierig ist, bedrückende Lebensumstände zu erkennen und müssen selten Risiken eingehen.

Ein Risiko einzugehen, bedeutet allerdings für jede Person etwas anderes. Es kann ein Wagnis sein, den Arbeitsplatz zu wechseln, den langjährigen Partner zu verlassen oder in einem fremden Land neu anzufangen. Für andere stellt möglicherweise ein Urlaub in Ländern wie Südafrika oder Brasilien ein gewisses Risiko dar. „Zurückhaltung, Umsicht und vorsichtiges Vorgehen im Leben sind nicht negativ, doch nicht selten treten sie in Kombination mit Ängsten auf, die Menschen hemmen.

 

Mit dem kontinuierlichen Verlassen und Erweitern der eigenen Komfortzone lässt sich mit der Zeit jedoch die Furcht vor Neuem und Unbekannten verlieren. So kann man immer schneller, flexibler und letztlich auch erfolgreicher auf alle Lebenssituationen reagieren“, sagt Andreas Kolos, Keynote-Speaker, Coach und Buchautor.

 

Akzeptanz und Veränderung

Jedes größere Unternehmen hat mittlerweile eine Risikomanagementabteilung, die alle möglichen Gefahren für den Betrieb – finanzielle Risiken, Risiken für die Reputation oder Risiken für die Mitarbeiter – analysiert und Strategien zur Krisenbewältigung und -kommunikation erarbeitet. In der Regel werden Ereignisse erst zu einer Krise, da zuständige Mitarbeiter die Anzeichen nicht früh genug erkennen, sie verharmlosen oder ignorieren.

 

„Auch im Privatleben empfiehlt es sich, ein Bewusstsein für die eigenen Ängste und Blockaden, wie zum Beispiel toxische und krankmachende Beziehungen oder berufliche Tätigkeiten, zu schaffen. Nur wer Probleme, Lebenskrisen und Risiken akzeptiert und dann versucht etwas zu ändern, kann anschließend frei, unbeschwert sowie glücklich leben“, weiß Andreas Kolos. Er gibt 4 Tipps, wie jeder seine eigene Komfortzone verlässt:

  1. Risiko einschätzen: Methusalix prophezeite es in Asterix und Obelix: „Der Himmel wird uns auf den Kopf fallen“ – also besser zu Hause im Bett bleiben, da ist es sicher. Den Konter dazu liefert die berühmte Fischfrau Dorie, die wiederum der Ansicht ist: „Du kannst doch nicht zulassen, dass ihm nie etwas passiert. Dann passiert ihm doch nie etwas.“ Wie also der kleine berühmte Clownfisch Nemo bereits gelernt hat: Die Welt ist lebensgefährlich, wer sich aber in sie vorwagt, wird Fantastisches erleben und im wahrsten Sinne des Wortes über sich hinauswachsen. Denn wer nur Risikoprävention betreibt oder in seiner Komfortzone bleibt, tritt auf der Stelle und kommt im Leben nicht weiter. Ein gesundes Maß an Einschätzung ist dabei nötig, allerdings gilt es zu vermeiden, sich durch Zuruf von anderen verängstigen zu lassen oder zu glauben, etwas nicht zu schaffen. Wer sich seinen Ängsten stellt und diese überwindet, fühlt sich hinterher meist glücklicher.
  2. Deadline setzen: Unangenehme und unliebsame Dinge schieben viele gern vor sich her. Bevor diese angegangen werden, erledigen die meisten Menschen gern Aufgaben, die ihnen bekannt sind, bei denen sie kein Wagnis eingehen müssen und keine Gefahr besteht, Fehler zu machen. Es empfiehlt sich deshalb, für diese unangenehmen Dinge konkrete Deadlines zu bestimmen und notfalls auch Familienangehörige oder Freunde einzuweihen, damit sich diese nach dem erfolgreichen Durchführen erkundigen.
  3. Grenzen überschreiten: Sich bewusst in Situationen zu begeben, die Angst auslösen, klingt zunächst erschreckend. Doch immer wieder Stück für Stück die eigenen Grenzen zu überschreiten, erweitert den Horizont, die Kenntnisse und führt letztlich auch zu mehr Gelassenheit. So kann aus einer Schwäche eine Stärke werden.
  4. Blockaden für immer lösen: Manche Ängste und Blockaden lassen sich jedoch nicht so einfach abbauen. Sie sitzen tief im Unterbewusstsein und gründen sich in der Regel auf traumatische Ereignisse in der Vergangenheit. In diesen Fällen benötigen Betroffene meist lange Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten – zum Beispiel durch Therapien und begleitende Methoden wie Meditationen oder Cell-Clearing, eine intensive energiegeladene Atmung.

Andreas Kolos

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