Schnelle Hilfe für Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind

Übergriffe gegen Frauen haben viele Formen: Stalking, Nötigung, Körperverletzung und im schlimmsten Fall Mord. Zum "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" hat Bundesministerin Franziska Giffey die Initiative "Stärker als Gewalt" gestartet. Der Bund wird in den nächsten Jahren in den Ausbau von Frauenhäusern fördern.

Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Erschreckend und alarmierend nannte Bundesfrauenministerin Franziska Giffey die aktuellen Zahlen zu Partnerschaftsgewalt. Laut der aktuellen Statistik des Bundeskriminalamtes wurden im vergangenen Jahr mehr als 114.000 Frauen zu Opfern von Gewalt. 122 Frauen starben an den direkten Folgen.

 

Diese Zahlen sind Anlass für die neue Initiative "Stärker als Gewalt". Ministerin Giffey will die Öffentlichkeit aufrütteln und deutlich machen: Gewalt gegen Frauen geht alle an. "Fast jeder wird in seinem persönlichen Umfeld Frauen kennen, die betroffen sind. Es kann die Freundin sein, die Kollegin, die Nachbarin oder die eigene Schwester. Und wir alle können dagegen etwas unternehmen", ist Giffey überzeugt.

 

Ein in dieser Form europaweit einzigartiges Beratungsangebot ist das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen“. Unter 08000 116 016 wird rund um die Uhr, anonym und in 18 Sprachen kostenfrei Hilfe angeboten. In den vergangenen sechs Jahren nahmen dies bereits 185.000 Frauen in Anspruch. In der Not bieten 350 Frauenhäuser Frauen Sicherheit.

 

Gewalt gegen Frauen spiele in allen sozialen Schichten eine Rolle, "völlig unabhängig von Bildung und Einkommen", betonte Giffey. Am häufigsten sind Frauen zwischen 30 und 40 Jahren betroffen. Etwa drei Viertel aller Opfer haben die deutsche Staatsangehörigkeit. Es folgen die Türkei, Polen und Syrien.

 

In der Not bieten sie Frauen Sicherheit: 350 Frauenhäuser gibt es in Deutschland.

 

Quelle: BMFSFJ, Studie Schröttle/Müller