Irrweg Batteriemobilität: Zukunft liegt in Wasserstoffmobilität und synthetischen Kraftstoffen

Das Mineralölzeitalter geht bis Mitte des 21. Jahrhunderts dem Ende entgegen. Die Ölförderung verschmutzt die Umwelt, die Verbrennung steht dem Klimaschutz entgegen und die Ressourcen sind begrenzt. Die batterieelektrische Mobilität, von der Politik schon seit einiger Zeit als Königsweg angepriesen, subventioniert und bevorzugt, wird ihr Zukunftsversprechen nicht halten können. Die Frage ist, welchen Weg wir bei der Umstellung bei der Mobilität einschlagen.

Ende Oktober präsentierte der Vorsitzende der FDP Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke, der Öffentlichkeit ein Positionspapier, das von der Fraktion erarbeitet und einstimmig beschlossen wurde. Dabei forderte er ein Ende des "unsinnigen Batteriefetischismus in der derzeitigen Mobilitätspolitik im Land, im Bund und in Europa." Gründe gegen batteriegestützte Mobilität gibt es viele:

 

So erweist sich die Gewinnung der für Batterien nötigen Rohstoffe als Desaster für die Abbauregionen: Lithiumgewinnung sorgt in Südamerika für ökologisch katastrophale Zustände, Kobalt wird in Afrika auch durch Kinderarbeit gewonnen. Die Entsorgung von großen, giftigen Alt-Batterien ist auch bei uns höchst problematisch. Der CO2- Ausstoß bei der Fahrzeugherstellung übertrifft den eines Dieselautos um 11 bis 28 Prozent (Quelle: Studio des ifo-Instituts). Batteriegetriebene Fahrzeuge bringen Probleme in der Praxis: Unzureichende Reichweite, lange Ladezeiten, absehbar überforderte Verteilnetze und großer Sicherheitsaufwand bei Unfällen sind den Verbraucherinnen und Verbrauchern bewusst und erklären die geringe Begeisterung für den Batterieantrieb. Nicht zuletzt die Folgen für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg kommen einem Bruch gleich: In Baden-Württemberg sind massiv Arbeitsplätze in der Automobilindustrie und den Zulieferbetrieben in Gefahr; die ersten Entlassungswellen laufen bereits an.

 

Für die FDP-Landtagsfraktion ist klar: Diese einseitige politische Fokussierung auf die batterieelektrische Mobilität muss beendet und der Weg in die Wasserstoffwirtschaft aufgezeigt werden. Mit erneuerbaren Energien erzeugter Wasserstoff hat das Potenzial, sektorenübergreifend der Kraftstoff der Zukunft zu werden. Als Basis für synthetische Kraftstoffe kann er zudem dazu beitragen, schon im jetzigen Fahrzeugbestand substanzielle Treibhausgas-Minderungen zu erreichen. Dies wird zur Einhaltung der Klimaschutzziele nach dem Übereinkommen von Paris auch erforderlich sein. Denn mit Blick auf die durchschnittliche Lebensdauer von Fahrzeugen und das Kaufverhalten von Durchschnittsverdienern ist realistischer Weise davon auszugehen, dass im Jahr 2030 noch bis zu zwei Drittel der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor fahren werden. Deshalb sei es die Forderung der FDP, Baden-Württemberg zum führenden Standort in der Entwicklung und Produktion wasserstoffbasierter Antriebssysteme zu machen. Diese sind umweltfreundlicher als die Batterie, garantierten eine bessere Mobilität als die Batterie, sind bei der Tankinfrastruktur der Batterie überlegen und würden in Baden-Württemberg vier bis achtmal so viele Arbeitsplätze erhalten als die Batterie.

 

Eine Wasserstoffstrategie mit der Zielsetzung weg von der Batterie und hin zum Wasserstoff wird ein zentrales Thema der FDP im anstehenden Landtagswahlkampf sein. "Ohne Wasserstoffstrategie keine Koalition mit der FDP!", so Dr. Hans-Ulrich Rülke bei der Vorstellung des Positionspapiers.

 

Das vorgestellte Positionspapier finden Sie hier.