Bandwurmsätze mit bis zu 80 Wörtern (SPD), Wortungetüme wie „Luftschadstoffqualitäts-bestimmung“ (FDP) oder Fachbegriffe wie „Seigniorage-Programme“ (AfD): Die Wahlprogramme der Parteien zur Europawahl sind heute im Durchschnitt nach wie vor für viele Laien unverständlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von Kommunikationswissenschaftlern der Universität Hohenheim in Stuttgart. Einziges Trostpflaster: Bei der ersten Europawahl vor 40 Jahren waren die Programme noch unverständlicher.
„Seigniorage-Programme“ (AfD), „Flexicurity“ (Die Linke), „Think-Small-Frist-Prinzip“ (FDP), „Keylogger“ (Die Linke), „Friedensfaszilität“ (AfD), „Power-to-X“ (FDP), „Notice-and-take-down-Verfahren“ (Die Grünen) oder „Dual-Use-Verordnung“ (Die Grünen): Die Programme der Parteien enthalten zahlreiche Fremd- und Fachwörter. Mit solchen Wortgebilden dürfte, selbst Wähler mit einem gewissen politischen Fachwissen Verständlichkeitsprobleme haben.
Quelle Untersuchung: Universität Hohenheim
Anmerkung der Network-Karriere Redaktion: Vielleicht sollen die Wähler auch nicht so genau verstehen, was sie nach den Europawahlen alles erwartet. Eine ganze Reihe neuer Gesetze, die niemand versteht und wohl auch niemand braucht, könnten durchaus auf uns zukommen. Sollte Ihnen, liebe Leserinnen und Leser Themen einfallen, die dringend gesetzlich geregelt sein sollten, schreiben Sie an die Network-Karriere: leserbriefe@network-karriere.com
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