Immer wieder können Sie in den Medien hören und lesen, dass die reichsten zehn Prozent der deutschen Bevölkerung 60 Prozent des gesamten Vermögens besitzen. „Die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander“, heißt es dann. Und schon kocht die Wut auf die Reichen hoch.
Wer glaubt, dass die ungleiche Verteilung des Geldes ungerecht ist, der geht dabei ganz logisch davon aus, dass Wohlstand ein begrenztes Gut ist. Wenn einer mehr hat als die anderen, dann auf jeden Fall nicht deshalb, weil er es anderen weggenommen hat. Oder anders herum: Ihr Wohlstand wird nicht geschmälert, wenn ein anderer seinen Wohlstand erhöht. Es steht Ihnen frei, das ebenfalls zu tun. Und auch dann brauchen Sie kein schlechtes Gewissen haben, damit anderen zu schaden.
Ungleichheit ungerecht zu finden, ist eine mögliche Sichtweise. Ungleichheit völlig normal und keineswegs unmoralisch zu finden, ist eine andere mögliche Sichtweise. Es steht Ihnen völlig frei, zwischen diesen beiden Sichtweisen zu wählen. Ihre Wahl hat einen entscheidenden Einfluss auf Ihr persönliches Glück.
Aber das ist dann nur eine Folge Ihres Denkens. Tatsächlich kann das Geld nämlich gar nichts kontrollieren. Es ist weder gut noch schlecht, es ist ja nur ein Tauschmittel. Es ist erfunden worden, um kontrolliert zu werden – vom Menschen, also: von Ihnen! Diese Kontrolle beginnt mit der Frage: Habe ich alles, was ich für ein glückliches Leben brauche? Und wenn nicht: Woran fehlt es? Die Frage meint aber nicht: Wie viel Geld fehlt. Die Zahlen, die sich dann aufsummieren, machen blind. Vielmehr ist die Frage, was alles außer dem Geld fehlt.
Fehlt Ihnen ein iPhone? Ein neues Auto? Ein Haus? Oder ist es vielleicht gar nicht etwas Materielles? Was auch immer Ihnen fehlt: Es lohnt sich, die Sache in die Hand zu nehmen und den Mangel abzustellen. Nehmen Sie das Wort „Vermögen“ wörtlich. Sagen Sie: Ich vermag, etwas zu ändern. Das wird der erste Schritt zu Ihrem eigenen Vermögen sein. Ganz egal, wie groß es sein wird, ganz egal, was andere haben, es wird Ihr eigenes Vermögen sein.
Eines sollten Sie immer im Auge behalten: Ungleiche Vermögensverteilung muss nicht unbedingt ungleiche Glücksverteilung bedeuten. Das Geld alleine macht nämlich nicht glücklich. Deshalb können Menschen glücklich sein, die wenig Geld haben und Menschen mit viel Geld unglücklich. Weil das Glück nicht am Geld hängt, sondern am Vermögen.