Wenn nichts mehr geht: Rezeptfreier Herzinfarkt oder Schlaganfall?

Viagra & Co muss man nicht erklären. Das Wissen um diese Produkte gehört in unserer aufgeklärten Zeit praktisch zur Allgemeinbildung. Wenn nichts mehr geht, spricht man mit seinem Hausarzt oder Urologen, der sofern man körperlich gesund ist, ein Privat-Rezept für die Problemlöser ausschreibt. Privatrezept deshalb, weil sich die Krankenkassen nicht an der Verbesserung der männlichen Bett-Aktivitäten beteiligen. So weit, so gut. Im Internet gibt es nichts, was es nicht gibt: Also auch Viagra & Co. Ohne Rezept und angeblich viel billiger

Wer bei Google danach fragt, bekommt tausende mögliche Lieferanten angeboten. Wohl in jedem einigermaßen gepflegten Spamordner sind weitere hundert Anbieter zu finden. Geht man in deren Shop, gibt es an Erektionsmitteln alles, was Mann oder neuerdings auch Frau begehren. Rezeptfrei versteht sich!

 

Bei den Produktbeschreibungen viel bla,bla Prosa. Wenn es um Risiken und Nebenwirkungen geht, kommt der lapidare Satz: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Manche Anbieter geben zu, dass es sich bei den Produkten um Generika, also Nachbauten handelt. Wer dafür allerdings die Inhalts- und Qualitätskontrolle übernimmt, wird schamhaft verschwiegen. Ebenso wer hinter dem Angebot steht, denn auf ein Impressum wird verzichtet.

 

Fazit: Medikamente, die im Internet im Ausland bestellt werden, können eine grundsätzliche Gesundheitsgefahr darstellen, da zum Teil nicht nur die nachgebauten Tabletten wie die Originale aussehen, sondern auch die Verpackungen nahezu identisch sind. Was wirklich drin ist, weiß man allerdings nicht. Wer keine gesundheitlichen Schäden riskieren möchte, die zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können, ist gut beraten, sich Potenzmittel verschreiben zu lassen und in einer Apotheke zu besorgen.