Facebooks Webverkehr hat sich in den vergangenen zwei Jahren halbiert. Jüngere User wechseln häufig zum Rivalen YouTube. Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung des Marktforschungsunternehmens SimilarWeb. Analysiert wurde der Webverkehr der fünf Internetriesen Google, Facebook, YouTube, Yahoo und Amazon. Die monatlichen Seitenaufrufe von Facebook sind von 8,5 Mrd. auf 4,7 Mrd. gesunken.
Experten zufolge hat die Beliebtheit der mobilen Facebook-App im gleichen Zeitraum zugenommen. Doch dies reiche nicht aus, um die klaffende Lücke zu schließen. Laut Ergebnissen der Untersuchung nimmt Google immer noch eine Vorreiterrolle ein. Obwohl Googles Webseite in den vergangenen zwei Jahren ebenfalls Rückgänge hinnehmen musste, denken Experten, dass es sich lediglich um ein Ausweichen auf mobile Anwendungen, Sprachsuche sowie diverse Smart Devices des Unternehmens handelt.
"Unsere Erhebung zeigt, dass YouTubes Webverkehr jenen von Facebook überholen wird, während Amazon bald Yahoo hinter sich lässt", sagt Stephen Kraus von SimilarWeb. Würden sich die Trends in erwarteter Weise fortsetzen, sei mit einer derartigen Entwicklung bereits innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate zu rechnen. "Für mehrere Jahre sind die fünf Internetgiganten stabil geblieben, doch jetzt nähern wir uns einem Paradigmenwechsel", resümiert Kraus.
Das Wachstum des Webverkehrs von YouTube zeigt, dass die jüngere Generation den Videocontent gegenüber textbezogenem Inhalt den Vorrang einräumt. So dient das Videoportal nicht nur als Unterhaltungs-, sondern auch als Informationsquelle. Insgesamt ist die Nutzung der Apps – Facebook, Instagram und Messenger – im Vergleich zu den Webseiten gestiegen. Derzeit wird die Instagram-App 56 Minuten täglich genutzt, wohingegen es vor einem Jahr noch 27 Minuten waren.
(PTE)