Aus den Medien sind die beiden Hauptdarsteller Angela Merkel und Horst Seehofer gerade in den letzten Tagen nicht mehr weg zu denken. Vom andauernden Streit zwischen CDU und CSU in der Asyl-Politik bis hin zum angebotenen Rücktritt des CSU-Chefs Horst Seehofer sieht und liest man tagtäglich über Deutschlands Regierungsspitze. Dies beschäftigt natürlich auch die Leserinnen und Leser der Network-Karriere. Aus Aktualitätsgründen veröffentlichen wir an dieser Stelle einen der vielen Leserbriefe:
Während die Merkel-Raute unserer Bundeskanzlerin als nonverbales Regierungsinstrument stetig zum Einsatz kommt, hält Horst Seehofer dagegen an klaren Linien als Verhandlungsstrategie fest. Er stellt hohe und sicherlich auch teils überzogene Forderungen, setzt konkrete Zeitlimits, ist jederzeit zu Verhandlungen und persönlichen Treffen bereit. Auch droht Seehofer nicht nur mit möglichen (auch mehreren) Konsequenzen, sondern führt diese auch gnadenlos aus – man nehme als Beispiel hierfür den angebotenen Rücktritt. Durch das Entwerfen dieser Szenarien baut der Bundesinnenminister enormen Druck und damit einen überhöhten Stressfaktor bei seiner Gegenseite aus.
Doch es war schon immer so – wer viel will und fordert, der wird erstmal ordentlich von Presse und Bevölkerung angegriffen (für alle Sach- und Fachverständigen sowie die Google-Nutzer: argumentum ad hominem) und deshalb ins Unrecht gesetzt.
Dabei beweist gerade Horst Seehofer mit seiner Strategie und seinen klaren Linien ein ausgeprägtes Verhandlungsgeschick und eine hohe Motivationsfähigkeit der eigenen Reihen. Laut dem Frankfurter Institut für Führung im digitalen Zeitalter - in dem wir uns ohne Frage bereits seit geraumer Zeit befinden – sind genau dies die Kernkompetenzen von Führungskräften der Zukunft.
Peter Buchenau, Autor und Initiator der Chefsache Buchserie im Springer Verlag und Kurt-Georg Scheible, Deutschlands führender Verhandlungsexperte, nennen das vereinfacht Führungsintelligenz. „Unternehmer-Persönlichkeiten sind die Rebellen der Neuzeit. Daher ist es erforderlich, Werte wie Mut, Kreativität und Idealismus zu fördern und respektvoll anzuerkennen“, so Kurt-Georg Scheible. Beide Experten sind sich einig, dass Horst Seehofer genau dieser Rebell ist. Peter Buchenau sieht ebenso noch einen anderen Aspekt der Führungsintelligenz bei Seehofer: „Er arbeitet für den Erfolg seiner Mitarbeiter, für den Erfolg von Deutschland – er unterstützt das Land auf dem Weg zum Erfolg. Genau das ist Führungsintelligenz!“
Peter Buchenau
Kurt-Georg Scheible