Falls Sie glauben, dass Ihre Beziehung auf eine Trennung zusteuert, sollten Sie wissen, wie man eine Trennung vermeiden kann. Nicht jede Trennung vom Partner ist vermeidbar. Dennoch kann es sein, dass Ihre Beziehung zu retten ist. Oft ist etwas Unterstützung notwendig, um eine Trennung verhindern zu können.
Es gibt sehr viele Gründe, warum man in der Situation ist, einer Trennung ins Auge blicken zu müssen. Um eine Trennung vermeiden zu können, muss man die Gründe kennen, die zu der misslichen Lage geführt haben.
Kurzschluss-Reaktionen aus Wut oder Hilflosigkeit heraus werden fast immer bereut. Eine Trennung vom Partner anzudrohen, soll meistens eher eine Notbremse sein. Dennoch besteht Handlungsbedarf! Wut und Hilflosigkeit sind heftige und ernst zu nehmende Gefühle, die allerdings in der Paartherapie sehr gut behandelt werden können. Erstens ist es wichtig, diese Gefühle abzumildern, um wieder voll handlungsfähig zu. Zweitens verbirgt sich dahinter meist eine ältere Leidensgeschichte. Das sollte aufgelöst werden!
Möchte man eine Trennung vermeiden, die der Partner jedoch will, fällt man oft in ein tiefes schwarzes Loch. Man wird mit einer Entscheidung konfrontiert, die man selbst nicht will. Vermutlich jedoch war die Verzweiflung schon viel früher da. Denn kaum eine Trennung erfolgt aus heiterem Himmel. Häufig ist nur einer etwas schneller und versucht, die Notbremse zu ziehen. Auch hier macht es mehr Sinn, sich Hilfe zu holen, als sich zu trennen! Sich verzweifelt zu fühlen ist nicht ausweglos. Oft fehlt nur die Klarheit, was zu tun ist. Verzweiflung ist wie eine nagende Nebelwolke. Einerseits lähmt sie, andererseits attackiert sie unentwegt. Verzweiflung kann durch Streiten, Krisen, Eifersucht entstehen, aber auch durch äußere Umstände, Alkohol oder psychische Krankheiten.
Beziehungen verändern sich im Laufe der Zeit. Oft wird gesagt, dass die Liebe abhandengekommen ist. Man wäre nicht mehr verliebt in einander. Verliebtsein ist ein völlig anderes Gefühl als Liebe! Das wird aber oft gleichgestellt. Ist die Verliebtheit weg, wird die Liebe infrage gestellt. Das ist beinahe der häufigste Trennungsgrund. Das passiert eigentlich nur in langjährigen Partnerschaften. Meist hat sich Gleichgültigkeit dem Partner gegenüber eingeschlichen. Die Beziehung gleicht eher einer Wohngemeinschaft. Oft sind die Partner auch sehr gut mit einander befreundet. Aber eben kein Liebespaar mehr.
Wenn Sie sich mit der Angst vor eine Trennung auseinandersetzen, das Gefühl haben, dass sich ihr Partner mit diesen Gedanken trägt, ist es wichtig, dies ehrlich anzusprechen. Wie soll sich etwas verbessern, wenn es unter den Teppich gekehrt wird? Aussitzen hilft nicht immer! Auch wenn es noch so unangenehm zu sein scheint: Eine Trennung vermeiden kann man nicht, wenn der andere nicht weiß, was los ist. Eine Trennung verhindern kann man nur, wenn sich Dinge ändern.
Vera Matt