Facebook kündigt radikale Veränderungen der Firmenseiten an

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat radikale Veränderungen angekündigt: Künftig werden mehr Beiträge von Freunden angezeigt statt von Unternehmen. Was bedeutet dieser Einschnitt für Ihre Facebook Firmenseite? Rainer Wälde, der erfolgreiche Positionierungsberater für Personenmarken, erklärt, was diese Entscheidung für Unternehmen bedeuten kann und wie sie damit umgehen sollten:

Die Nachricht kam wie ein Donnerschlag und versetzte manchen Selbständigen und Unternehmer zuerst einmal in Schockstarre: Wie bitte? Viele hatten seit Jahren ihre Firmenseiten gepflegt und aktiv um Fans geworben. Nun soll die ganze Mühe umsonst sein? Bereits seit der Gründung hat Facebook immer wieder gravierende Kurswechsel hingelegt und die Spielregeln geändert. Gleichzeitig verändert sich permanent das Nutzerverhalten. Der gigantische Erfolg von Facebook hat andere Unternehmen inspiriert, tausende von neuen sozialen Netzwerken sind entstanden.

 

Durch den gestiegenen Wettbewerb sind Millionen von ehemaligen Facebook-Fans abgewandert, ich gehöre auch dazu. Die geschlossenen Gruppen bei WhatsApp, die visuell dominierten Netzwerke Instagram und Pinterest finde ich deutlich spannender. Und das geht vielen Menschen genauso.

 

Das Facebook-Team bemerkt die sinkende Nutzungsdauer schon seit Monaten und muss entgegensteuern: „Wir müssen das System neu fokussieren“, sagte Mark Zuckerberg der „New York Times“. Offensichtlich ist der bisherige Plan nicht aufgegangen, durch Medieninhalte die Plattform neu zu beleben. Im Gegenteil: Durch die vielen Artikel und zum Teil auch nervigen Videos sind die wirklich interessanten Beiträge von Familie und Freunden in den Hintergrund geraden. Mitunter musste man sie im Medienallerlei aktiv suchen.

 

Künftig sollen also weniger passive Beiträge von Unternehmen und weniger Videos von Unternehmen erscheinen – reines Entertainment reicht 2018 nicht mehr aus.

 

Ermutigt Ihre Facebook Firmenseite zur Interaktion?

Mark Zuckerberg hat den kritischen Punkt erkannt: „Statt sich darauf zu konzentrieren, Ihnen beim Finden relevanter Inhalte zu helfen, sollen sie Ihnen helfen, bedeutsamere soziale Beziehungen zu haben.“ Wie im realen Leben soll es auch bei Facebook künftig um persönliche Verbindungen gehen. Aus diesem Grund prüft das System künftig noch mehr, ob Ihr Beitrag auf Ihrer Facebook Firmenseite zur „bedeutungsvollen Interaktion ermutigt“?

 

Im Klartext: Wenn Ihr Beitrag auf einer Facebook Firmenseite häufig kommentiert und geteilt wird, erscheint er auch weiterhin im Newsfeed. Passiert dies nicht, verschwindet er mit hoher Wahrscheinlichkeit im Nirvana des Netzwerkes und wird nicht angezeigt.

 

Rainer Wälde

www.rainerwaelde.de