Die Welt am Sonntag veröffentlichte einen Bericht über die angeblichen Machenschaften von Network-Marketing-Firmen und prangerte deren "sektenhaftes Verhalten" an, das ein Sektenforscher der evangelischen Kirche festgestellt haben will. Wieder einmal die volle Breitseite gegen die ganze Branche. Einen ausführlichen Bericht dazu lesen Sie in der neuen Ausgabe der Network-Karriere, die am 30. August bei den Vorteils-Abonnenten eintrifft.
© Robert Kneschke/Fotolia
Für all jene, die Anti-Network-Marketing oder MLM eingestellt sind, MLM nicht mögen oder MLM sogar hassen: Dieser Bericht steht nicht hier um gegen Sie anzutreten oder Ihre Meinung über die
MLM-Branche zu ändern. In vieler Hinsicht sind wir uns ähnlich. Ich sehe auch die Probleme, die es im MLM gibt. Doch an einer Stelle unterscheiden wir uns – ich glaube daran, dass der MLM-Branche
geholfen werden kann. In Situationen wie diesen gibt es mindestens zwei Optionen: zu helfen oder zu schaden.
Lassen wir uns einfach annehmen, Sie hätten ein Kind und würden herausfinden, dass es Drogen nimmt. Würden Sie ihm helfen oder ihm schaden? Ich vermute einmal, Sie würden ihm helfen wollen.
Genauso geht es mir mit der MLM-Branche.
Ich persönlich glaube, dass es nur ein einziges fundamentales Problem im MLM gibt – Training (beziehungsweise das Fehlen von Ausbildung). Die Aktivitäten der Branche haben sich von der wirklichen
Ausbildung weg entwickelt. Heute sieht das "Standardtraining" vor, eine Liste von 200 Menschen aufzuschreiben, diese anzurufen und ihnen zu erzählen, warum Sie begeistert sind. Das ist keine
Ausbildung und meistens funktioniert es auch nicht.
Wenn Sie sich die frühesten MLM-Aktivitäten – etwa um 1945 – anschauen, dann werden Sie feststellen, dass ein Vertriebshändler erst dann einen weiteren Vertriebshändler sponsern durfte, wenn er
selbst bewiesen hatte, dass er 25 Kunden gewinnen konnte. Diese Aktivität ERMUTIGTE Menschen dazu, ihre Vertriebshändler so auszubilden, dass sie das Produkt verkaufen konnten.
Seit den 1980er Jahren legen einige MLM-Unternehmen ihren Schwerpunkt ausschließlich darauf, neue Vertriebshändler zu gewinnen, die wiederum neue Vertriebshändler gewinnen etc. Diese Aktivität
umgeht die Ausbildung eines neuen Vertriebshändlers, neue Kunden zu gewinnen. Hinzu kommen häufig mangelhafte Kommunikationsfähigkeiten und eine "Schnell-reich-werden"-Mentalität und schon haben
Sie eine Branche, die in vielerlei Hinsicht Kritik verdient.
Für mich überwiegt aber definitiv das Gute. Die oben aufgeführten Fehler sind behebbar und es liegt in der Macht der betroffenen Unternehmen, sie innerhalb ihres Rahmens und ihrer Fähigkeiten zu
korrigieren. Wenn Sie den Aktienmarkt, den Hypothekenmarkt, die Pharmabranche, die Unterhaltungsindustrie oder aktuell die Autoindustrie genauer unter die Lupe nehmen, dann werden Sie schnell
feststellen, dass überall etwas Schlechtes zu finden ist. Doch Sie werden genauso feststellen, dass es auch Gutes zu verzeichnen gibt.
Wenn MLM erstklassig – also First Class! – ausgeführt wird, dann ist es nicht dieselbe Branche, die Sie kritisieren. Daher sollte es unser aller Intention sein, der MLM-Branche zu helfen. Denn
wir können sehr stolz auf sie sein.
Tim Sales
www.mlm-training.com
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