Im Onlinehandel brummt das Geschäft mit Erotikartikeln. Treibende Kraft einer desruptiven Entwicklung ist Amazon. Mit tausenden Artikeln und attraktiven Angeboten wird dem stationären Handel der Kampf angesagt. Spannende Einblicke in deutsche Schlafzimmer gewährt die neueste Market-Genius-Analyse.
Das Geschäft mit Erotikprodukten hat sich in den vergangenen Jahren mit Nachdruck aus den Bahnhofsvierteln bundesdeutscher Großstädte ins Netz verlagert. Schlicht zu überzeugend sind die Vorteile
des Onlineeinkaufs bei erotischen Artikeln und Fetischware. Während Branchenpioniere wie Beate Uhse mit der neuen Online-Vorliebe der Kundschaft hadern, expandieren neue Anbieter wie das freche
Amorelie selbstbewusst aus dem Netz heraus. Ein bedeutender Bestandteil dieser disruptiven Bewegung ist Amazon.de. Der E-Commerce-Marktführer bietet in der Hauptkategorie "Drogerie &
Körperpflege" ein breites Erotik-Sortiment an, das kaum Wünsche offen lässt.
Von Kondomen und Gleitmitteln über Sexspielzeuge (fast) jedweder Ausprägung bis hin zu Sexmöbeln und Potenzmitteln findet jeder Amazon-Kunde etwas nach seiner Fasson. E-Commerce-Marktforscher
metoda hat den Amazon-Kunden in den digitalen Warenkorb geschaut und analysiert, womit sich die Deutschen im Bett so die Zeit vertreiben. Über einen Zeitraum von gut zweieinhalb Wochen wurden von
Market Genius dafür insgesamt 172.303 Bestellungen erfasst und ausgewertet. Die höchste Nachfrage bestand nach Verhütungsmitteln sowie nach Sexspielzeugen. Welche Anbieter die geheimen
Kundenwünsche erfüllen und weitere pikante Details, klärt die Market-Genius-Analyse.
Zwar kommen Sex und Erotik niemals aus der Mode, Modetrends unterworfen ist die schönste Nebensache der Welt aber trotzdem. Wurden erotische Produkte vor der Beate-Uhse-Revolution noch verschämt
als Artikel für Ehehygiene, mehr unter als über dem Ladentisch verkauft, sorgen heute mediale Welthits wie aktuell der zweite Teil der "50 Shades Of Grey"-Reihe dafür, dass leichte BDSM-Praktiken
alltägliches Small-Talk-Thema sind. Selbstverständlich löst diese Entwicklung Nachfrage aus, die Amazon.de ebenso selbstverständlich bedient. Rund um den Valentinstag sowie den Kinostart von "50
Shades Of Grey – Gefährliche Liebe" hat E-Commerce-Marktforscher metoda daher die Lust der Deutschen auf Erotikartikel unter die Lupe genommen. Zwischen 19. Januar und 9. Februar 2017 wurde die
Nachfrage in der Amazon.de-Oberkategorie "Erotik" sowie neun Unterkategorien von Market Genius untersucht. Bestellungen in einem Gesamtwert von mehr als 2,5 Millionen Euro wurden in diesem
Zeitraum über die untersuchten Kategorien erfasst. Die Geschmäcker verteilten sich dabei höchst unterschiedlich.
Die größte Nachfrage bestand in der Oberkategorie "Erotik". 34 Prozent aller Bestellungen wurden hier aufgegeben. Zu den Topsellern gehörten Kondome der Marke Durex, die in verschiedensten
Ausführungen und gerne in großen Stückzahlen bestellt wurden. Ebenfalls in vielen Schlafzimmern vertreten sind Erotik-Spielzeuge von Lumunu aus Bremen. Beide Marken sind auch in der Gesamtanalyse
über alle zehn gemessenen Kategorien mit ihren Produkten marktführend und kommen hier auf einen Marktanteil nach Absatz von 24,4 Prozent (Durex) bzw. 16,3 Prozent (Lumunu).
Die zweithöchste Nachfrage verzeichnete Genius in der Unterkategorie "Safer Sex & Verhütung". 18,5 Prozent der erfassten Bestellungen entfielen auf diese Kategorie. Bestellt wurden in erster
Linie Kondome, aber auch Diaphragma zur Schwangerschaftsverhütung. Klarer Marktführer mit einem Absatz-Marktanteil von rund 46 Prozent ist hier Durex. Gerne genutzt werden zudem Produkte der
Marke Billy Boy (22,7 Prozent Marktanteil).
Die Kategorie "Sexspielzeug" steht an dritter Stelle. Bei Ausgaben von mehr als 632.000 Euro im untersuchten Zeitraum wurden 17,6 Prozent aller Bestellungen in dieser Kategorie gemessen. Großen
Erfolg hatte erneut die Marke Lumunu, die mit Liebhaberstücken für die breite Masse auf einen Marktanteil von 27 Prozent kommt. Bei 11,1 Prozent Marktanteil sind zudem die Produkte des
chinesischen Hersteller Utimi sehr beliebt. Gleitgels gehören zu den Topsellern in der Unterkategorie "Pflege & Hilfsmittel", die mit einem Anteil von 15,5 Prozent ebenfalls zu den Kategorien
mit starker Nachfrage zählt.
Und während immerhin noch sechs Prozent der Bestellungen in der Kategorie "Reizwäsche" aufgegeben wurden, sind die Kategorien "Sexmöbel" (0,9 Prozent), "Leder & Latex" (0,8 Prozent) und
"Potenzmittel" (0,7 Prozent) nur etwas für echte Liebhaber. Was darauf schließen lässt, dass sich Fetischware über Amazon.de offenbar nur schleppend verkauft.
"Sex sells, auch und gerade im E-Commerce", weiß metoda-CEO Stefan Bures. "In nur etwas mehr als zwei Wochen konnten wir über 2,5 Millionen Euro Umsatz auf Amazon.de messen. Dem stationären
Handel schwimmen in diesem Segment die Felle davon, während Onlineanbieter wie Amazon.de das Geschäft machen. Das breite Angebot, günstige Preise sowie die bequeme und vor allem unbeobachtete
Bestellung machen Amazon.de zu einer bevorzugten Bezugsquelle für Erotikartikel aller Art."