Viele Anrufe und Emails erreichen uns zum Titel-Interview der aktuellen Network-Karriere-Ausgabe. Ein riesiger Hai ist auf dem Titel. Was will die Network-Karriere damit sagen? Dass sich
immer mehr Haie im Network-Marketing tummeln, die in der Branche mit allerlei dubiosen Geschäften Beute machen? Den Meeresbewohnern täte ein Vergleich mit den Network-Marketing-Haien Unrecht.
Lesen Sie jetzt in der aktuellen, kostenlosen Online-Ausgabe in einem packenden Titel-Interview mit Dr. Erich Ritter und Ingolf Winter, dass Menschen nicht in das Beuteraster von Haien gehören.
Da liegt also der Unterschied.
Schneeballsysteme und Pyramidenspiele nehmen zu: Was ist los mit der Branche?
In den letzten Jahren war die Welt des Network-Marketing weitgehend in Ordnung. Die meisten Firmen arbeiteten solide und gesetzeskonform und konnten ihren Vertriebspartnern mehr oder weniger
vermitteln, dass im Zusammenhang mit Nahrungsergänzung keine Heil- und Gesundheitsaussagen gemacht werden durften.
Sicher, ab und an fielen regelrechte Abzocker mit angeblichen "Wundersäften" und "sieben Kilo in 24 Stunden Abnehmpflastern" über den Markt her und sammelten tausende Vertriebler ein, die nach einigen Monaten um viel Geld ärmer und Erfahrung reicher unsanft auf dem Boden der Tatsachen landeten, während die Initiatoren ins nächste Land weiter zogen.
In diesem Jahr scheint es allerdings anders zu laufen. Immer mehr tauchen Schneeball- bzw. Pyramidensysteme auf, die sich gerne als legitimes Network-Marketing darstellen, z.B. indem Produkte oder ein Service angeboten werden, während der wahre Fokus auf dem Rekrutieren neuer Mitglieder liegt. Derartige Praktiken führen zu erheblichem Reputationsverlust für die gesamte Branche. Alleine im Bereich der Kryptowährung, mit der man angeblich über Nacht reich werden soll, drängen gleich mehrere Firmen mit haarsträubenden Einkommensaussichten auf den Markt und sammeln zuhauf gutgläubige Vertriebler ein.
Alle Warnungen nützen nichts. Gier frisst wie so oft das Hirn.
Network-Karriere hat sich zu diesem Thema mit zwei wissenschaftlich fundierten Network-Marketing-Expertinnen unterhalten: Dr. Claudia Groß, Institute of Management Research, Radboud Universiteit Nijmegen, Niederlande, und Dr. Orsolya Tokaji-Nagy, Rechtswissenschaftlerin und Expertin für Europäisches Recht. In ihrer Doktorarbeit untersuchte sie die rechtlichen und empirischen Aspekte der Lobbyarbeit der Direktvertriebsbranche in der EU.
Das Doppel-Interview zum "Pyramidenspiel" bzw. "Schneeballsystem" lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Network-Karriere.
In dem Interview kommen die beiden Wissenschaftlerinnen zu dem Schluss, dass Verbraucher durch die bestehenden Gesetze sehr gut geschützt sind. Vertriebspartner im MLM sind im Sinne des Gesetzes keine Verbraucher und genießen keinerlei gesetzlichen Schutz. Denn die Geschädigten von Schneeballsystemen sind laut den Vertriebsverträgen Mitglieder des Unternehmens.
Dr. Orsolya Tokaji-Nagy: "Die bestehende EU-Regelung bedeutet leider, dass Schneeball- und Pyramidensysteme, die sich als Network-Marketing tarnen, überhaupt nicht unter die Richtlinie fallen. In der EU werden nur die allerprimitivsten Formen erfasst und problematische Geschäftspraktiken in Network-Marketing-Firmen werden schlicht nicht ausreichend geregelt. Verschärfend kommt hinzu, dass die EU-Richtlinie ungenau formuliert ist.
Zu allererst muss die Regelung auch für die selbstständigen Vertriebspartner gelten und nicht nur für "Endverbraucher". Es muss also eine Erweiterung auf die "B2B"-Beziehungen (business to business) erfolgen. Zweitens müssen eindeutige Vorgaben für die Ausgestaltung von Marketingplänen gegeben werden. Im Prinzip könnte eine solche neue Regelung sofort eingeführt werden. Momentan wird an einer Überarbeitung der Richtlinie zu irreführender und vergleichender Werbung gearbeitet."
Das Doppel-Interview zum "Pyramidenspiel" bzw. "Schneeballsystem" lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Network-Karriere.
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