Unsere Telefonzentrale verbindet ein Gespräch: "Die Dame hat ihren Namen nicht genannt, sagt nur, dass sie wegen einem Wasserspender zurückrufen solle." Mir ist davon nichts bekannt, aber ich lasse das Gespräch durchstellen. Auch bei mir stellt sich die Dame nicht vor, sondern kommt gleich zur Sache: "Sie interessieren sich für einen Wasserspender, damit Sie und Ihre Mitarbeiter immer sauberes Wasser haben."
Ohne Punkt und Komma legt sie los, wie schlecht unser Wasser wäre und wie ungesund wir leben … "Ich stelle Ihnen für 14 Tage kostenlos einen Wasserspender zur Verfügung. Wann kann ich diesen
liefern?"
Hallo? Wir interessieren uns für keinen Wasserspender und wir wollen auch keinen Wasserspender testen, wir haben seit Jahren ein bestens funktionierendes Wasserreinigungssystem mit gekühltem und
heißem Wasser.
Die Dame kommt sichtlich in Rage. "Wie kann man so etwas nur kaufen? Das können Sie auf den Müll werfen, das taugt doch gar nichts! Sie haben Ihr Geld zum Fenster hinausgeworfen!" Ich bin ja auch
nicht unbedingt auf den Mund gefallen, aber die Anruferin lässt mich gar nicht zu Wort kommen und leiert ihr wohl auswendig gelerntes "Fachwissen" über Wasseraufbereitung runter.
Hallo? Wir interessieren uns für keinen Wasserspender und wir wollen auch keinen Wasserspender testen!
"Ich stelle Ihnen für 14 Tage kostenlos unseren Wasserspender zur Verfügung. Das ist sonst nicht üblich! Wann kann ich diesen liefern?“"
Was macht man in einem solchen Fall von unverschämter Penetranz? Einfach auflegen? Oder der Dame sagen, dass ihr unaufgefordertes Verkaufsgespräch erstens völlig daneben und zudem auch gesetzlich
unzulässig ist? Vielleicht ist sie ja noch ganz neu im Direktvertrieb und wurde nicht geschult, sondern nur auf Hardcore-Verkauf getrimmt? Eigentlich schade, denn Biss hat sie ja, diese
Anruferin. Sie lässt sich nicht so leicht abwimmeln. Nur geht sie das ganze Gespräch völlig falsch an. Selbst wenn es der einzige Wasserspender der Welt wäre, von einer Firma, die ihre
Vertriebsmitarbeiter dermaßen ungeschult auf Kunden zulässt, würde ich nie etwas kaufen. So kann die Frau niemals Erfolg haben und wird sich nach kurzer Zeit als ein Opfer des Direktvertriebs
sehen.
Ich versuche das der Anruferin mit wenigen Sätzen zu vermitteln. Es bleibt bei dem Ansatz eines Versuches. Die Dame lässt mich nicht zu Wort kommen und leiert ihre ganze Wasser-Arie von neuem
herunter... "Verstehen Sie das denn nicht? Ich stelle Ihnen für 14 Tage kostenlos unseren Wasserspender zur Verfügung. KOSTENLOS ZUM TESTEN! Wann kann ich liefern?"
"Ich will und brauche keinen Wasserspender. Auch nicht kostenlos zum testen. Ich bin gut versorgt!"
Klack. Die Dame hat aufgelegt. Ihre Firma hat ihr wohl nichts beigebracht außer dieses: "Zeit ist Geld! Wenn jemand partout keinen Wasserspender zum kostenlosen Test haben möchte, dann leg
einfach auf und mach deinen nächsten Anruf! Irgend einer wird schon hängen bleiben. Und kaputt machen kannst du auch nichts, du hast weder deinen Namen noch die Firma genannt. So geht das
Geschäft“"
Wirklich? So bitte nicht! Das schadet allen im Direktvertrieb.