Alle Jahre wieder überschlagen sich die Pressemitteilungen zu diesem Thema, sobald das Thermometer wirklich einmal die 25° Marke übersteigt. Aber mal ganz ehrlich – wie häufig sind solche
Tage denn in unseren Breitengraden? Und erstaunlicherweise taucht diese Thematik in unseren südlichen Nachbarländern, bei denen diese Temperatur doch entschieden häufiger ist, kaum
auf!
Auch bei mir häufen sich momentan die Nachfragen wie eine passende Business Kleidung aussehen kann und darf, wenn draußen Hitzerekorde gebrochen werden.
Grundsätzlich unterscheiden sich Kleidungsregeln in unterschiedlichen Branchen voneinander. Was für Banken, Versicherungen, Politik, Justiz und ähnliche Bereichen gilt, wo ein klassisches
Erscheinungsbild gefragt ist, kann in Branchen wie Medien, Design, Werbung…. sicher lockerer gehandhabt werden.
Und doch gibt es Themen, die überall tabu sind: Short, Spaghetti Top, Flipp Flopp, Muskelshirt, Supermini ….. gehören in die Freizeit wie der Bikini und die Badehose. Zumal wenn wir wissen,
dass unsere Kleidung Auswirkungen auf unser Verhalten hat. Wir sind bei der Arbeit und nicht im Urlaub!
Arbeiten Sie in einem formellen Umfeld?
In diesem Branchenbereich ist vor allem „Nackte Haut“ der Stein des Anstoßes. Für Frauen bedeutet das, dass die Strumpfhose zwingend sein muss – was den geschlossenen Schuh automatisch bedingt.
Auch das Trägerkleid braucht einen passenden Begleiter und kann nicht als Single getragen werden.
Mein Tipp: Wählen Sie 15den Strumpfhose, oder halterlose Strümpfe – beides gibt es heute auch schon in Qualitäten, die nicht beim ersten Anfassen in Laufmaschen ausbrechen. Statt Blazer oder
Jackett können Sie eine leichte Bluse als Jackenersatz zum Trägerkleid wählen, das wirkt korrekt und ist nicht so warm.
Kurzarmhemden – wirklich eine gute Wahl?
Auch Männer zeigen weder Arme noch Beine. Ein Kurzarmhemd ist deshalb keine gute Wahl und auch neue Modetrends wie Anzüge mit kurzen Hosen haben keine Chance. Mein Tipp: Wählen sie leichte
Sommerstoffe bis maximal 280g/m Warengewicht. Bevorzugen sie Naturfasern wie Wolle, Baumwolle und Viskose – Leinen ist aufgrund seiner Knittereigenschaften keine Lösung im klassischen
Umfeld.
Tipps für ein trendiges Umfeld
Mode-, Marketing-, Design-, IT- und ähnliche Branchen müssen sich im Kleidungsstil stärker an aktuellen Trends orientieren, da von diesen Berufsgruppen auch inhaltlich erwartet wird das Ohr am
Puls der Zeit zu haben. Dennoch ist auch hier Vorsicht geboten bei Modetrends die z.B. wie in diesem Jahr die Hippiezeit wieder aufleben lassen.
Für Frauen darf es hier auch mal ohne Stumpfhose sein, sofern die Rocklänge maximal eine Handbreit über dem Knie endet, auf keinen Fall kürzer. Eine schicke Sandalette ist auch denkbar – jedoch
kein Badeschuh (Flipp Flopp) Auch kurze Ärmel sind möglich, die Schultern sollten bedeckt sein.
Mein Tipp: Weitere locker fallende lange Hosen mit festem Bund tragen sich bei Hitze angenehmer als eng geschnittene. Locker fallende Oberteile lassen die Luft besser zirkulieren. Auch hier auf
Naturmaterialien setzen. In Drogerien gibt es Pads, die man unter den Armen in die Kleidung einklebt um unangenehme Schweißflecken zu vermeiden.
Männer können in diesen Bereichen gerne auch kurzärmelige Oberteile wählen und auf leichte Stoffschuhe ausweichen. Kurze Hosen und offene Schuhe sind dagegen nicht businesstauglich.
Gibt Ihre Kleidung Anlass von den eigentlichen beruflichen Inhalten abzulenken, da der Blick „gefesselt“ wird von tiefen Ausschnitten; behaarten Männerbeinen und Halsausschnitten; Unterwäsche,
die durch die Kleidung wahrnehmbar ist? Kommen Sie als Frau beim Kunden an, weil Ihre fachliche Kompetenz punktet, oder weil der tolle Mini Eindruck schindet?
Weniger ist bei diesem Thema eben nicht mehr! Leichte Stoffqualitäten, legere Schnitte und eine sommerliche Verarbeitung (z.B. mit Baumwollfutterstoffen oder halbgefütterten Jacken) sind die
Möglichkeiten sich auf tropische Temperaturen einzustellen. Strandbekleidung hat im Business nichts zu suchen!
Brigitte Grotz
www.typconsult.de/grotz